Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Kemnitz


Über das ursprüngliche Gründungsjahr der Freiwilligen Feuerwehr Kemnitz hat es vor Jahren heftige Diskussionen gegeben, die bis heute nicht eindeutig geklärt werden konnten, da eine Gründungsurkunde leider nicht vorliegt oder besser gesagt nicht mehr auffindbar ist.

Als ursprüngliches Gründungsjahr wurde immer 1932 genannt, da in dem Jahr das Gerätehaus am Teich in Betrieb genommen wurde. Hierfür gibt es eindeutige Belege und Bilder, unter anderem auch in der Dorfchronik von Herrn Köddermann.


Erst in den 90er Jahren kamen berechtigte Zweifel auf, ob das auch gleichzeitig das Gründungsjahr der Feuerwehr ist. Nachforschungen im Greifswalder Archiv und Befragungen von älteren Einwohnern konnten auch keine genaue Klärung bringen. Ein aufgefundener Zeitungsartikel von 1925 allerdings gillt als Beweis, dass es zu diesem Zeitpunkt die Kemnitzer Wehr schon gab, denn sie wird bei einer Brandbekämpfung genannt.

Auf Grund dieser Tatsache und auf Grundlage eines Erlasses des Innenministeriums von M-V hat die Gemeindevertetung Kemnitz laut Beschluß das Jahr 1925 als Gründungsjahr festgelegt.


Die Geschichte der Feuerwehr Kemnitz, wie viele andere auch, ist wechselhaft und bewegend zugleich.

Im Vordergrund steht bei jeder Feuerwehr selbstverständlich die Verhütung, und wenn es dann doch dazu kommt, die Bekämpfung von Bränden oder anderen Schadensereignissen. Bis 1989 war das die vorrangigste Aufgabe einer Feuerwehr.

Nach der Wende kamen viele andere Aufgaben hinzu: Verkehrsunfälle, Hilfeleistungen jeglicher Art und sei es das Retten einer Katze von einem Baum. Unsere Feuerwehr ist außerdem im Katastrophenschutz des Kreises eingebunden, und gehört mit der FFW Gützkow zum Gefahrgutzug. Es gab in den Jahren des Bestehens auch verschiedene Großbrände. Hierbei wurde von den Kameraden alles abverlangt. Deshalb ist die Ausbildung das wichtigste, um im Erstfall in der Lage zu sein das Richtige zur richtigen Zeit zu tun.

Viel Zeit und Mühe wurde in unserer Feuerwehr schon immer für den Kampfsport aufgewendet. Dafür ist unsere Feuerwehr aber auch immer mit in vorderster Reihe bei den Ausscheiden gewesen. Sei es bei den damaligen Wirkungsbereichs- und Bezirkausscheiden oder heutigen Amts-, Kreis und Landesausscheiden.

Das erste Feuerwehrgebäude in Kemnitz stand auf dem heutigen Kreisverkehr, ein so genannter Spritzenschauer der laut Überlieferung auch als Aufenthaltsort für Landstreicher diente. 1932 wurde dann das Gerätehaus am Teich erbaut und im selben Jahr in Betrieb genommen. Vom ursprünglichen Bauwerk ist heute nichts mehr zu erkennen, denn es wurden in den über 73 Jahren viele Veränderungen vorgenommen. 1950 zum Beispiel wurde die Eifahrt von der Frontseite in den Giebel verlegt. Bei einem weiteren größeren Umbau im Jahre 1973 wurde der Schlauchturm entfernt, das Gebäude verlängert und im ersten Stock ein Schulungsraum eingebaut. Bei diesem Umbau wurden durch die Kameraden viele Eigenleistungen erbracht.


Als wir 1991 das erste neue Löschfahrzeug vom Bund bekamen waren weitere Umbauten erforderlich. Es wurde die Einfahrt verändert und ein elektrisches Rolltor eingebaut. Auf Grund veränderter Aufgaben der Wehr waren die Arbeits- und Platzverhältnisse nicht mehr zeitgemäß. Es wurde durch die Gemeinde unter unserer Mitwirkung nach Lösungen gesucht, um bessere Bedingungen zu schaffen, die auch den Anforderungen der Unfallkasse entsprachen. Es wurde geplant das Gebäude zu verbreitern und aufzustocken. Die Kosten die dabei veranschlagt wurden sprengten aber den finanziellen Rahmen der Geimeinde. Die Idee unseres damaligen Bürgermeisters, Hannes Polster, die alte Werkstatt der LPG zum Gerätehaus umzubauen brachte die ideale Lösung. die Kosten bewegten sich in einem überschaubaren Rahmen und es wurde in zwei Etappen gebaut. Es wurden fast 3000 freiwillige Stunden durch die Kameradinnen und Kameraden geleistet. So ist der heutige Schulungsraum durch Eigeninitiative und materieller Unterstützung von ortsansässigen Firmen und der Firma Jacob Cement ausgebaut worden.

Viele Kameraden waren von der Idee das alte Gerätehaus aufzugeben alles andere als begeistert, aber das war nach dem Einzug im Februar 2000 schnell vergessen.


Als letztes noch ein kleiner Rückblick zu der Entwicklung der Technik in unserer Wehr. Der Ursprung war die Pferdespritze, hier mussten die Bauern Gespanndienste leisten. Es folgte die erste Motorspritze mit Gespanndienst, dann der TSA bespannt mit Traktoren und später mit LKW. Es folgte ein K27 und anschliessend ein KS30. Danach wurde es modern mit einem LF8 LO mit Vorbaupumpe und einer zweckmäßigen Ausrüstung, der mit der Wasserblase, die 900 Liter fasste, sogar als Tanker nutzbar war. Nach der Wende kam dann über den Katastrophenschutz vom Bund der Mercedes LF16. Dadurch das Wusterhusen und unsere Wehr die ersten waren die Technische Hilfeleistungen auf der Strasse machten, kamen noch Rettungsgeräte wie Schere, Spreizer und Hydraulikstempel hinzu. in Eigeninitiative wurde ein B1000 als Fahrzeug für Technische Hilfeleistungen hergerichtet. Dieser wurde im März 2004 durch einen IVECO DAILY, der von der Gemeinde gekauft wurde, ersetzt. Ausserdem besitzen wir noch einen W50 TLF 16 Tanker und sind somit sehr gut ausgerüstet.